Rassenporträt

Zwergspitz / Pomerian :

18. Jahrhundert widmet sich Queen Victoria engagiert der Spitzzucht. Es entsteht der heutige Pomeranian, dessen Standard 1870 offiziell vom Englischen Kennel Club anerkannt wurde.
Schon 1905 waren auf einer Ausstellung des Kennel Clubs 125 Rassevertreter zu sehen. Die Größe der Pomeranian betrug damals oft über 30 cm. Als die englischen Züchter mit der Zeit feststellten, dass die Winzlinge im Wurf, waren sie erst einmal in das Deck und Zuchtalter gekommen, weder verkrüppelt noch verkümmert waren, begannen sie gezielt an der Verkleinerung des Pomeranian zu arbeiten.
Im Laufe der Jahre fanden jene Züchter, die sich an den größeren Typ hielten, ihre Hunde grob und unelegant, im Gegensatz zu den Zwergzüchtungen. So kam es, daß der größere Spitz bald von den kleinen Pomeranian verdrängt wurde. Als oberste Größengrenze setzte der englische Standard 28 cm fest.
Auch in Mitteleuropa veränderte sich die Spitzzucht, die kleinen Spitze betreute nach dem Ersten Weltkrieg nur noch der Verein für Deutsche Spitze. Die Bezeichnung „Zwergspitz“ wurde abgeschafft und durch „Kleinspitz“ ersetzt, die Standard-Obergrenze mit 28 cm festgelegt.
Nach dem Zweiten Weltkrieg orientierten sich die Liebhaber kleiner Hunderassen hauptsächlich nach dem Mutterland der Kynologie, nach England. Viele in Deutschland weitgehend unbekannte Rassen gab es zu etablieren. Nachdem er den Chihuahua und den Chinesischen Nackthund in der Bundesrepublik populär gemacht hatte, entdeckte der Kleinhundezüchter und bekannte Richter Joachim Weinberg auf seinen Auslandsreisen den Pomeranian.
Als er um 1970 die ersten Exemplare nach Deutschland importierte und beim Verein für Deutsche Spitze landete, hatte er wegen der Farbreinzucht bei den deutschen Kleinspitzen große Probleme, seine Hunde zu registrieren. Als er drei aus den USA importierte Junghündinnen 1973 in Kiel in der Kleinspitzklasse orange der Zuchtrichterin Martha Wiedermann vorstellte, stand im Richterbericht: „Diese drei Hündinnen sind von gleicher, zierlicher Größe, gut im Ty ml;rften aber zur Zucht alle zu klein sein.“ d Deutscher Kleinhundezüchter) gelandet. In letzter Minute und unter maßgeblicher Mitwirkung des damaligen VDH-Präsidenten, Dr. Bandei, verhinderte der Hauptvorstand des Vereins für Deutsche Spitze dieser nahm sich des „ungewollten“ Kindes an und adoptierte es unter dem Namen „Zwergspitz“. Am 3. Februar 1974 beschloss der Hauptvorstand die Einführung des Zwergspitzes und die Änderung des Standards. Der damalige geschäftsführende Präsident Werner Jäger räumte in seiner nachfolgenden Erklärung in der Vereinszeitung ein, dass dem Vorstand bewusst war, für eine solche Entscheidung wäre die Generalversammlung zuständig gewesen, aber unter dem Druck des VDH musste kurzfristig dieser Beschluss gefasst werden, um die kleinen Spitze dem Verein zu erhalten.
In der Eile der Einführung hatte man im Standard bei den Zwergspitzen zwar die Farbe „andersfarbig“ zusätzlich aufgenommen, bei der Definition aber nur die Farben Blau, Creme, Biberfarben und Schecken aufgeführt. So kam, was kommen musste: Bei der Bewertung der Zwergspitze hatten Richter, Züchter und Aussteller meist sehr unterschiedliche Ansichten. Auf der CACIB-Zuchtschau in Würzburg am 29. September 1974 beurteilt Rudolf Schmidt als Richter eine Import-Hündin von Loremarie Lutz mit den Worten: „Eine ganz zierliche Hündin, die man kaum anzugreifen wagt. Überraschenderweise auch hier ein gutes, vollständiges Gebiss.“ Am Ende der Berichte fügt er noch an: „Zu der Farbe Orange bei den vorgeführten Zwergspitzen muss noch gesagt werden, dass in den Stammbäumen Orange-Sable aufgeführt ist. Da wir diese Farbe nicht im Standard haben, müssen die Tiere eben nach unserem Orange benotet werden.“
Noch 1979 schrieb der damalige Richterobmann J. H. Wörner in den Vereinsnachrichten, dass die international gültigen Farben des Zwergspitzes jene bei der F CI hinterlegten sein müssten und nicht die im amerikanischen und englischen Standard aufgeführten wie Orange-Sable usw. Offizielles Ziel des Vereins war es viele Jahre, die Zwergspitze in das Schema der deutschen Farbreinzucht einzugliedern, aus heutiger Sicht eine für Züchter und Richter damals wie heute unlösbare Aufgabe.
Der englische und amerikanische Pomeranian-Standard hat im Gegensatz zu dem bei uns gültigen FCI-Standard keine Größenbeschränkung sondern Gewichtsvorgaben. Auf den dortigen Hundeschauen sieht man ebenso wie bei uns nur Exemplare bis etwa 22 cm.

Zwergspitze werden heute hauptsächlich in den Farben orange und andersfarbig gezüchtet.
Unter andersfarbig versteht man Farbtöne wie creme, creme-sable, orange-sable, black-and-tan und Schecken.
Schecken müssen eine weiße Grundfarbe haben. Die schwarzen, braunen, grauen oder orangen Farbflecken müssen über den ganzen Körper verteilt sein.

Bei aller Farbenvielfalt bei den Zwergspitzen, sollte aber nicht vergessen werden, dass die klassische Farbe für diese Rasse ein gleichmäßiges Orange ist
Der Deutsche Zwergspitz ist ein kleiner, aufgeweckter und liebevoller Hund, der als intelligent und etwas übermütig gilt. Diese Hunde sind ihrem Besitzer und dessen Familie treu ergeben. Ihre Erziehung bereitet kaum Probleme, da sie sehr schnell lernen. Der Deutsche Zwergspitz ist wachsam und bellt recht gern, was man ihm jedoch mit einiger Konsequenz abgewöhnen kann.
Der Bewegungsdrang dieser kleinen Hunde ist nicht zu groß. Drei bis vier Spaziergänge am Tag reichen vollkommen aus. Zwergspitze können aber auch gut mehrere Kilometer laufen, ohne müde zu werden.
Mit einer Schulterhöhe von 18 bis 22 cm ist der Zwergspitz der kleinste Vertreter der Deutschen Spitze.

       

Kleinspitz :

Der Deutsche Kleinspitz ist ein lebhafter und geselliger Hund, der sehr an seinem Besitzer und dessen Familie hängt. Dieser wachsame und intelligente Hund lässt sich leicht erziehen. Der Deutsche Kleinspitz gilt zu weilen als etwas übermütig und bellt recht gern.
Das Bewegungsbedürfnis dieser kleinen Hunde hält sich in Grenzen. Mit drei oder vier Spaziergängen am Tag sind sie schon zufrieden, können aber auch ausdauernde Begleiter auf einer ausgedehnten Wanderung sein.
23 bis 29 cm beträgt die Schulterhöhe des Kleinspitzes.
Im Gegensatz zum Zwergspitz wird er in den klassischen Farben schwarz, braun, weiß und orange reingezüchtet, also ohne Einkreuzung anderer Farben.
Durch die neu hinzugekommenen Blutlinien aus der ehemaligen DDR hat diese Spitzgröße einen neuen Aufschwung erlebt. Viele Jahre waren die Kleinspitze nur in Mitteleuropa zu finden, inzwischen haben sie als German-Kleinspitz auch in England und Australien einen festen Platz auf Hundeschauen und im Zuchtgeschehen.
Leider werden dort die Farben nicht rein gezüchtet.

       

Mittelspitz :

Der Deutsche Mittelspitz ist ein aufgeweckter und intelligenter Familienhund, der sehr an seinem Besitzer und seiner Familie hängt. Sein Umgang mit Kindern und anderen Hunden gilt als vorbildlich. Spitze lernen recht leicht und schnell, so dass ihre Erziehung kaum Probleme bereitet.
Das Bewegungsbedürfnis vom Mittelspitz ist durchschnittlich. Er kann sich gut an seinen Halter anpassen.
Mit einer Schulterhöhe zwischen 30 und 38 cm und maximal 11 Kg ist er der Rassevertreter mit der klassischen Spitzgröße.
Er war wohl der Größenschlag, der in früheren Jahrhunderten Standard für den normalen Spitz war, den man als Wachhund in den Stuben der Handwerker, der Kleinbauern, der Fuhrleute und beim einfachen Volk antraf.
Bis in die Gegenwart hat er durch sein keckes, unbestechliches, hab- und gutverteidigendes Wesen das Image des Deutschen Spitzes geprägt. Auch auf alten Gemälden und Illustrationen, sowie in den Werken der klassischen Dichter ist der Spitz von mittlerer Größe verewigt worden, leider nicht immer positiv.
Dies wahr wohl auch der Grund, dass diese Spitzgröße bei den Anhängern der Reinzucht und bei den Gründern des Vereins, schief angesehen war und offiziell nicht gezüchtet wurde. Erst im Jahr 1969 hat der Mittelspitz seinen Platz im Standard der Deutschen Spitze erhalten.
In den letzten Jahren hat er erfreulicherweise einen deutlichen Aufschwung erlebt, besonders die klassische Farbe weiß hat viele neue Liebhaber gefunden. Gezüchtet wird der Mittelspitz zur Zeit in den Farben schwarz, braun, weiß, orange und andersfarbig.
       

Großspitz :

Seine Schulterhöhe beträgt 42 bis 50 cm. Im Gegensatz zum Wolfsspitz ist er einfarbig schwarz, braun oder weiß.
Der Deutsche Großspitz ist ein intelligenter und aufgeweckter Hund, der seiner Familie treu ergeben ist. Sein Umgang mit Kindern soll vorbildlich sein. Da diese Hunde sehr schnell lernen, bereitet ihre Erziehung und Ausbildung kaum Probleme.
Der Großspitz hat ein durchschnittliches Bewegungsbedürfnis und kann sich gut an seine Familie anpassen. Er ist aber auch für einige Hundesportarten gut geeignet.
Leider werden die Deutschen Großspitze zur Zeit nur mit wenigen Exemplaren jährlich weitergezüchtet, so dass man durchaus von einer ernsten Gefahr für die Rasse sprechen kann.
Durch seine stattliche Größe und durchaus elegante Erscheinung war der weiße Großspitz im letzten Jahrhundert eher in vornehmen und gutbürgerlichen Kreisen anzutreffen als beim einfachen Volk. Heute ist er ein idealer Familienhund dessen Anpassungsfähigkeit sprichwörtlich ist.
Der schwarze Großspitz kann ohne Übertreibung als einer der unbestechlichsten und aufmerksamsten Wachhunde innerhalb der Spitzfamilie angesehen werden.
Das spitztypische Misstrauen gegenüber Fremden ist bei ihm noch besonders stark ausgeprägt.

       

Wolfsspitz :

Der Wolfspitz (Auch Keeshond genannt.) ist ein intelligenter und lernwilliger Hund, dessen Erziehung keine Probleme bereitet. Mit Kindern wird er gut und liebevoll umgehen. Diese Hunde hängen sehr an ihrer Familie. Fremde werden meist lautstark gemeldet.
Bewegung: Der Wolfspitz kann sich gut an die Lebensumstände seines Halters anpassen, ist aber durchaus auch für einige Hundesportarten geeignet.
Mit einer Schulterhöhe zwischen 43 und 55 cm ist der Wolfsspitz der größte Vertreter der Deutschen Spitze. Außerhalb von Mitteleuropa hat sich für ihn die aus den Niederlanden stammende Rassebezeichnung »Keeshond« durchgesetzt.
Er ist eine der beiden Varietäten des Deutschen Spitzes, die seit Jahrzehnten weltweit gezüchtet werden. Dadurch hat sich auch die Größe und das Erscheinungsbild des englischen, skandinavischen, nordamerikanischen und australischen Wolfsspitzes etwas gegenüber dem mitteleuropäischen Rassevertreter geändert.
Durch die 1997 erfolgte Anpassung des Standards hat der Verein für Deutsche Spitze erreicht, dass der Keeshond nicht als eigenständige Rasse etabliert wurde und somit den Züchtern auf der ganzen Welt ermöglicht weiterhin zusammenzuarbeiten.
So haben deutsche Züchter z. B. immer wieder Spitzentiere aus den Niederlanden, aus Dänemark und sogar aus Nordamerika in deutsche Blutlinien eingekreuzt um Merkmale zu festigen und zu verbessern.
Das Haarkleid des Wolfsspitzes muss graugewolkt sein (graugewolkt ist ein silbergrau mit schwarzen Haarspitzen). Fang und Ohren sind dunkel, Mähne und Schulterring sowie Rutenunterseite und Hosen sind heller gefärbt.

       

Japanspitz :

1973 kamen die ersten Japanspitze nach Europa, aber erst 1990 wurde der erste Wurf in Deutschland geboren.
Der Verein für Deutsche Spitze betreut diese Rasse, weil bei den Vorfahren der Japanspitze der klassische weiße deutsche Groß- und Mittelspitz bestimmt eine Rolle gespielt hat. Der Japanspitz hat einen eigenen Standard, der unter der Nr. 262 bei der FCI hinterlegt ist.
Im Gegensatz zum deutschen Spitz ist sein Körper nicht quadratisch, sondern etwas länger als hoch. Die Schulterhöhe ist von 30 bis 38 cm erlaubt. Das Fell muss reinweiß sein. Eine Besonderheit im Standard ist die Anmerkung „darf keinen Lärm machen“.
In den skandinavischen Ländern ist der Japanspitz eine weit verbreitete Rasse, in den letzten Jahren hat sich auch eine kleine Zahl ernsthafter Züchter der Rasse in Deutschland angenommen.